Neue Werte in der Sozialversicherung für 2017
Ab dem 1. Januar 2017 gelten z. T. neue Werte in der Sozialversicherung (Renten-, Arbeitslosen-, Kranken- und Pflegeversicherung):
Jahr Monat Beitragssätze (1)
(soweit nichts anderes
vermerkt, tragen Arbeitgeber
und Arbeitnehmer die
Beiträge jeweils zur Hälfte)
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Beitragsbemessungsgrenzen (2)
– Renten-/Arbeitslosen-
versicherung RV: 18,7% (3)/AV: 3%
alte Bundesländer 76.200 € 6.350 € –
neue Bundesländer 68.400 € 5.700 € –
– Kranken-/Pflege-
versicherung 52.200 € 4.350 € KV: 14,6% (4)/PV: 2,55% (5)
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Versicherungspflichtgrenze (6)
in der Krankenversicherung 57.600 € (4.800 €) –
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Geringverdienergrenze (7) – 325,00 € –
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Geringfügig Beschäftigte
(sog. Minijobs)
– Arbeitslohngrenze – 450,00 € –
– Krankenversicherung
– allgemein – – Arbeitgeber: 13% (8)
– bei Beschäftigung in
Privathaushalten – – Arbeitgeber: 5% (8)
– Rentenversicherung (9)
– allgemein – – Arbeitgeber: 15% (10)
Arbeitnehmer: 3,7% (9)
– bei Beschäftigung in
Privathaushalten – – Arbeitgeber: 5% (10)
Arbeitnehmer: 13,7% (9)
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Bei Arbeitnehmern, die in der gesetzlichen Krankenkasse (AOK, Ersatzkassen, Betriebskrankenkassen) pflichtversichert sind, trägt der Arbeitgeber grundsätzlich die Hälfte des paritätischen Krankenversicherungsbeitrags in Höhe von (50 % von 14,6 % =) 7,3 % sowie regelmäßig die Hälfte des Pflegeversicherungsbeitrags in Höhe von 1,275 %. (11)
Freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung Versicherte erhalten einen steuerfreien Arbeitgeberzuschuss in entsprechender Höhe.
Sind Arbeitnehmer privat krankenversichert, hat der Arbeitgeber einen steuerfreien Zuschuss in Höhe von 50 % der vom Arbeitnehmer zu zahlenden Beiträge zu leisten. Dieser Zuschuss ist jedoch auf den halben Höchstbeitrag in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung begrenzt; für das Jahr 2017 gilt regelmäßig ein höchstmöglicher Zuschuss für die gesetzliche Krankenversicherung von (50 % von 635,10 Euro =) 317,55 Euro monatlich. (12)
(1) RV = Rentenversicherung; AV = Arbeitslosenversicherung;
KV = Krankenversicherung; PV = Pflegeversicherung.
(2) Siehe die Verordnung über maßgebende Rechengrößen der Sozialversicherung für 2017 (BGBl 2016 I S. 2665).
(3) Siehe Bekanntmachung vom 17. November 2016 (BGBl 2016 I S. 2639).
(4) Der einheitliche allgemeine Beitragssatz von 14,6 % wird als paritätischer, von Arbeitnehmer und Arbeitgeber je zur Hälfte zu tragender Beitragssatz festgeschrieben. Seit 2015 haben Krankenkassen die Möglichkeit, zur Deckung ihres Finanzbedarfs einen zusätzlichen Beitrag als Prozentsatz der beitragspflichtigen Einnahmen ihrer Mitglieder zu erheben (kassenindividueller Zusatzbeitragssatz); siehe §§ 242 ff. SGB V.
(5) Für kinderlose Versicherungspflichtige in der Pflegeversicherung gilt regelmäßig ein Beitragszuschlag in Höhe von 0,25 %, wenn diese mindestens 23 Jahre alt sind; der Arbeitgeberanteil bleibt dabei unverändert (siehe § 55 Abs. 3 SGB XI). Hinweis: In Sachsen tragen die Beschäftigten vom Grundbeitrag (statt 1,275 %) einen Anteil von 1,775 % (§ 58 Abs. 3 SGB XI).
(6) Die Versicherungspflichtgrenze regelt – unabhängig von der Beitragsbemessungsgrenze – die Pflichtversicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung. Besserverdienende, deren Jahresarbeitsentgelt im laufenden Kalenderjahr diese Grenze übersteigt, können im Folgejahr in eine private Krankenversicherung wechseln (§ 6 Abs. 4 SGB V). Für Arbeitnehmer, die am
31. Dezember 2002 privat krankenversichert waren, gilt für 2017 eine Versicherungspflichtgrenze in Höhe von 52.200 € jährlich bzw. 4.350 € monatlich (vgl. § 6 Abs. 7 SGB V).
(7) Überschreitet das regelmäßige Arbeitsentgelt eines Auszubildenden diese Grenze nicht, hat der Arbeitgeber die Sozialversicherungsbeiträge allein zu tragen (siehe § 20 Abs. 3 Nr. 1 SGB IV).
(8) Siehe § 249b SGB V; der Beitrag entfällt, wenn ein geringfügig Beschäftigter privat krankenversichert ist.
(9) Für ab 2013 begründete Beschäftigungsverhältnisse besteht grundsätzlich eine Rentenversicherungspflicht (für geringfügig Beschäftigte gilt eine Mindestbemessungsgrundlage von monatlich 175 €; § 163 Abs. 8 SGB VI). Arbeitnehmer können sich allerdings hiervon befreien lassen; dann fällt nur der pauschale Arbeitgeberbeitrag an (vgl. § 6 Abs. 1b SGB VI).
(10) Siehe § 172 Abs. 3, 3a SGB VI.
(11) In Sachsen beträgt der Zuschuss 0,775 %.
(12) Vgl. § 257 Abs. 1, 2 und 2a SGB V. Für Beschäftigte ohne Anspruch auf Krankengeld ist der ermäßigte Beitragssatz von 14 % zugrunde zu legen.